Mehr Ökologie im Einkauf der Kreisverwaltung

Sehr geehrter Herr Landrat Helmut Weiss,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

Dass wir als Landkreis eine besondere Verantwortung für den Klimaschutz und faires Wirtschaften haben, ist nichts Neues. Wie auch im privaten Bereich zeigt sich die Ernsthaftigkeit vieler beachtlicher Absichtsbekundungen jedoch auch für eine Kommune immer in ihrem konkreten Alltagshandeln.

Eine sehr wichtige Rolle spielt hierbei vor allem auch die bewusste Ausrichtung der Beschaffung. Nach welchen Kriterien der Landkreis und ihre Eigenbetriebe Waren, Produkte und Dienstleistungen einkauft, hat einen sehr bedeutsamen Einfluss auf deren Nachhaltigkeit, Umweltfreundlichkeit und nicht zuletzt auf die Einhaltung der Menschenrechte in den Erzeugerländern.
Deshalb ist es nun auch in unserem Landkreis an der Zeit, für alle Bereiche der Kreisverwaltung und der Eigenbetriebe einen nach ökologischen Gesichtspunkten ausgerichteten Kriterienkatalog zu entwickeln.

Die sehr positiven Erfahrungen der Stadt Wien mit ihrem Programm “ÖkoKauf Wien” (seit 1998;
www.oekokauf.wien.at) könnten dafür hilfreiche Anregungen geben.
Eine weitere Quelle: https://www.fairtrade-towns.de/startseite/?no_cache=1

Die Kriterien des fairen Handels sollten dabei eine zentrale Rolle spielen, auch wenn wir noch kein FairTrade-Landkreis sind.
Deshalb stellen wir für die ÖDP-Fraktion zur Behandlung im Kreistag folgenden Antrag:

1. Die Verwaltung des Landkreises entwickelt einen nach ökologischen Gesichtspunkten ausgerichteten Kriterienkatalog für die Beschaffung in allen Bereichen der Verwaltung und seiner Eigenbetriebe. Der verstärkte Einkauf von fair gehandelten Produkten sollte dabei maßgebend sein.
2. Die von entsprechenden Expertinnen und Experten erarbeiteten Ergebnisse werden auf ihre rechtliche Gültigkeit geprüft und dem Rat zur Abstimmung vorgestellt.
3. Nach positiver Verabschiedung wird der Kriterienkatalog für alle Ausschreibungen und Einkäufe
verbindlich.

Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Osterlänger / Harald Kempe / Werner Zurwesten